Knobeljau Tricolore

Als Hauptgang ein Gericht für zwei, das sich aus einer Inspiration durch Claus Schlemmers Kabeljau-Arrangement und aus einigen anderen Zufällen ergeben hat. Einer davon war der Umstand, dass ich gestern auf dem Markt nicht dem Kabeljau-Rückenfilet widerstehen konnte und nun in Verwertungszwang geriet. Da der Samstag abend dem elterlichen Adventsbesuch geschuldet ist, bleibt genug Zeit für eine kleine Vorbereitung, die dem Gericht auch den Namen gegeben hat.

Ich nehme also

  • 250g Kabeljau-Rückenfilet
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 2 Zweige Thymian
  • 2 EL Weißwein

und drapiere das Ganze unter einem Stück Haushaltspapier für einen Tag im Kühlschrank (das nächste Mal kommt noch Folie darüber, damit das Obst nicht nach Knoblauch riecht!). Der Knoblauch zieht so schön in den Fisch ein. Zum Garen drehe ich das Ganze um (ohne Küchenpapier) und stelle die Schale bei 80° in den Ofen, wo sie mit ein paar Stückchen Butter bedeckt 30 Minuten ziehen soll. Ganz so glasig wie Claus' Fisch möchte ich es nicht…

Geschafft! Nun kann ich mich um die beiden anderen Farben kümmern. Das geplante Risotto erhält rote Bete, dazu gibt es dann noch die äußeren Blätter vom

  • Spinat (400g Rohgewicht),

den ich eigentlich für die Spinatherzensuppe gekauft habe. Der ist praktischerweise schon geputzt, so dass ich direkt die Gummihandschuhe überziehen und die Rote Bete in kleinste Würfel schneiden kann.

Hier also die zutaten für’s Risotto

  • 1 Knolle rote Bete (80g), feinst gewürfelt
  • 1 Frühlingszwiebel, klein gewüfelt
  • 1 Zweig Rosmarin, Blätter fein gehackt
  • 2 EL getrocknete Steinpilze, eingeweicht und klein gewürfelt
  • 4 Pimentkörner, gemörsert
  • 150g Risotto-Reis
  • 80 ml Weißwein
  • 400 ml Hühnerbrühe
  • Olivenöl
  • Salz
  • 20g Parmesan
  • 2og Butter

Eine zweite Knolle rote Bete schäle ich ebenfalls und lege sie in Scheiben geschnitten in den Weißwein, der daraufhin zum Rotwein wird und für zusätzliche Farbe im Risotto sorgt. Die Scheiben koche ich später separat für einen Salat am Folgetag.

Das Risotto bereite ich nun klassich zu - Zwiebeln, Pilze, Gewürze in wenig Olivenöl anschwitzen, dann den Reis dazugeben und glasig werden lassen. Danach den Wein hinzu und abschließend in Portionen die Brühe, bis alles eingerührt und eingekocht ist. Natürlich dauert das 30 Minuten, so dass ich eigentlich zu spät begonnen habe, da ja gleich der Fisch ruft.

Dachte ich… Nach 30 Minuten ist der Fisch noch fast kalt, sehr roh und die Butter obenauf ist nur leicht geschmolzen. Mist, wie kann das passieren? Anscheinend muss ich auch bei Fisch mit Umluft heizen, das hab ich versäumt. Oder der Fisch kam zu kalt aus dem Kühlschrank? Egal, jetzt muss was passieren, da die Gattin schon ungeduldig wird und das Risotto nun auch nicht mehr ewig wartet. Ich behelfe mir mit einer Pfanne, in die ich Wasser gebe und die Parmesanreibe als Abstandshalter hineinlege. Der Fisch kommt ohne Knoblauch obenauf und ein Deckel darüber. Dann dämpft er halt. Das funktioniert wunderbar und der Fisch wird in 10 Minuten genauso wie er sein soll. Uff, wieder mal eine Panne ausgeglichen….

Jetzt noch für 1 Minute bei Höchsthitze in die Pfanne, damit es einen Hauch von Kruste gibt!

Nebenher reduziere ich

  • 50 ml Hühnerbrühe
  • 50 ml Sahne

auf eine dickliche Konsistenz, gebe ein paar Spinatblätter dazu und zermetzele alles mit dem Zauberstab. Durchs feine Sieb gestrichen, wird daraus ein wenig Deko-Sauce.

In den letzten Minuten dünste ich noch den Spinat in etwas Olivenöl, reibe den Parmesan und gebe ihn mit der Butter unter das Risotto. Im Nachhinein würde ich sagen, dass für die Rote-Bete-Variante auch 10g Käse reichen würden, er erdrückt etwas das Aroma des Gemüses. Sehr aromatisch ist allerdings der Kabeljau geworden, der nun ganz zart und blättrig ist und einen leichten, aber würzigen Knoblauchduft von sich gibt. So muss gedünsteter Fisch sein!

Schnell alles auf die vorgewärmten Teller drapieren und noch schnell das obligatorische Blogfoto gemacht, dann lassen wir es uns schmecken.

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