Start ins Frühjahrsfasten

So, nun ist es soweit. Lange hab ich das vorgehabt, jetzt passt es endlich einmal zeitlich, jahreszeitlich und gefühlsmäßig, dass ich für eine Woche auf feste Nahrung verzichte. Ich bin gespannt auf diese Erfahrung. Eigentlich soll man ja die Fastenzeit nutzen, um sich auch einmal den Alltagsbelastungen zu entziehen, das wird mir nicht ganz gelingen. Ich habe mit dem heutigen freien Freitag und dem ebenfalls freien Montag ein langes Wochenende, um entspannt zu starten, werde dann die letzten Tage wieder arbeiten.

Damit alles in geregelten Bahnen verläuft, habe ich mir das Büchlein “Wie neugeboren durch Fasten” von Hellmut Lützner zugelegt. Es ist ein Klassiker, der seit gut 30 Jahren immer wieder neu aufgelegt wird und der beschreibt, warum man fastet, wie man fastet und vor allem wie man danach wieder anfängt mit der Nahrungsaufnahme. Ich folge der Empfehlung

  • 1 Entlastungstag
  • 5 Fastentage
  • 3 Aufbautage

die in dem Buch jeweils mit einem Tagesplan versehen sind. Die Beschreibung der eigentlichen Durchführung ist in dem Buch nicht so gut gelöst, die Informationen über Vorgehen, Rezepte und Mengenangaben sind über das ganze Buch verstreut und nicht vollständig. Aber mit der gewohnten Kochbuchentschlüsselungskompetenz gelingt es mir, die richtigen Zutaten einzukaufen und vorzubereiten.

Ich beginne heute mit dem Entlastungstag. der auf die Tage ohne feste Nahrung vorbereiten soll. Dazu gibt es einen recht umfangreichen Speiseplan, den ich aufgrund meiner Vorräte ein wenig modifiziere.

Morgens

  • 1 kleine geriebene Möhre mit Zitronensaft
  • 1/2 Bio-Joghurt 1,5% natur
  • 2 TL grobe Haferflocken
  • 1 Walnuss, mit der Microplane gehobelt
  • 1 TL Honig

Wenn man die Möhren langsam kaut, stellt sich schon recht schnell ein Sättigungsgefühl ein. Seltsam, beim Betrachten der Zutatenliste war ich sehr skeptisch, ob man nicht hinterher hungriger ist als vorher…

Mittags

Es gibt ein richtiges Menü!

  • 1 kleine geriebene Rote Bete mit etwas Meerrettich

  • 3 kleine Pellkartoffeln

  • 1 Möhre

  • 1 TL Öl

  • Etwas Salz

  • Etwas Majoran

  • 1 Bio-Joghurt 1,5% natur

  • 1/2 TL Sanddornmark

  • 1/2 TL Honig

  • 1 gehäufter TL Leinsamen

ok, ich spare mir die Beschreibung der Zubereitung… Als Möhre zum Hauptgang habe ich eine Wildmöhre genommen, die beim Dünsten sehr dunkel wird.

Abends

Hier weiche ich etwas vom Plan ab, da ich nachmittags den vorgesehenen Apfel mit 10 Haselnüssen ausgelassen habe. Vor dem Abendessen habe ich die Gemüsebrühen für die Folgetage zubereitet, davon esse ich

  • 1/4 l Tomatenbrühe.

Außerdem

  • 1 Apfel
  • 1 Birne
  • 1 Mandarine

Die eigentlich noch geplante Grapefruit lasse ich weg, ich hab genug gegessen.

Die Versorgung für die Folgetage

Die Fastentage verlaufen immer nach dem gleichen Muster:

  • Morgens 2 Tassen Kräuter- oder Fruchttee
  • Mittags 1/4 l Gemüsebrühe
  • Nachmittags 2 Tassen Kräuter- oder Fruchttee mit 1/2 TL Honig
  • Abends 1/4 l Gemüsesaft, mit Wasser verdünnt

Am ersten Tag kommt morgens noch 1 Glas Sauerkrautsaft hinzu. Die Details zur Darmreinigung erspare ich Euch ;)

Damit die mittäglichen Brühen etwas abwechslungsreich sind, stelle ich 3 Variationen her. Es ist schon ziemlich wenig, was ich da in den nächsten Tagen zu mir nehme…

Gemüsebrühe mit Kartoffeln

  • 250g Kartoffeln
  • 1 große Möhre
  • 1 Stück Lauch
  • 1 kleines Stück Petersilienwurzel
  • 1/4 Knolle Sellerie
  • ein wenig Salz
  • ein wenig selbstgemachtes Selleriesalz
  • 1 TL Kümmel
  • 1 TL Majoran

koche ich in 1 l Wasser in 20 Minuten weich und passiere die Suppe durch ein sehr feines Sieb. Ich friere davon 2 Portionen à 1/4 Liter ein.

Selleriebrühe

  • 1 kleine Möhre
  • 1 Stück Lauch
  • 1/4 Knolle Sellerie
  • ein wenig Salz
  • ein wenig selbstgemachtes Selleriesalz
  • 1 TL Kümmel
  • 1 TL Majoran

koche ich in 500 ml Wasser in 20 Minuten weich und passiere die Suppe durch ein sehr feines Sieb. Ich friere davon 2 Portionen à 1/4 Liter ein.

Tomatenbrühe

  • 250g Tomaten
  • 1 Stück Lauch
  • 1 kleines Stück Petersilienwurzel
  • 1 Knoblauchzehe
  • ein wenig Salz
  • ein wenig selbstgemachtes Selleriesalz
  • 1 TL Oregano

koche ich in 500 ml Wasser in 20 Minuten weich und passiere die Suppe durch ein sehr feines Sieb. Ich friere davon 1 Portion à 1/4 Liter ein.

Die Originalrezepte sahen immer etwas körnige Brühe als Zutat vor - hier kommen die 70er als Urspungsjahr wieder zum Vorschein. Ich habe diese Brühe durch das Selleriesalz ersetzt und werde nach der Zubereitung immer ein wenig mehr Hefeflocken daraufstreuen als im Rezept angegeben (1/2 TL).

Das ist eine ganze Menge Essen gewesen heute ;) Ich fühle mich noch nicht viel anders als gewohnt (ok, nach dem späten Wiener Schnitzel neulich fühlte ich mich schon anders), mal sehen, wie es weiter geht…

ingredients of a lent meal - one carrot, 3 small potatos, 1 grated small beetroot, yoghurt

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